Pflanzliches oder Tierisches Eiweiss/Protein

Aktualisiert: Mai 2020

Wenn Menschen wissenschaftliche Informationen bekommen, die einen radikalen Wechsel der Ernährung hin zu pflanzlichen Lebensmitteln angezeigt erscheinen lassen, trauen sie oft ihren Ohren nicht. Um zu verstehen, warum das so ist, hilft das Wissen darüber, wie Meinungen, Vorstellungen und Überzeugungen gebildet und beeinflusst werden und sich danach im öffentlichen Bewusstsein einnisten.

Wenn man die Bevölkerung, ungeachtet wissenschaftlicher Belege, darüber verunsichern will, wie sich jeder Einzelne selbst gesund erhalten kann, gibt es das machtvolle Instrument der «Kontroverse». Wenn etwas einen gewaltigen finanziellen und wirtschaftlichen Einfluss ausübt und derart viel auf dem Spiel steht wie z.B. bei Fleisch und Milchprodukten, und wenn dann noch dazu Informationen vorhanden sind, die nur von wenigen Menschen verstanden werden, ist es leicht, eine «Kontroverse» zu erzeugen, aufrecht zu erhalten und so die Öffentlichkeit zu verunsichern. Die Vertreter dieser Kreise wollen, dass die Öffentlichkeit unwissend, schwach, fügsam und nicht gut informiert bleibt und die tatsächlichen Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit möglichst unvollständig erfasst.

Ich beabsichtige nichts Geringeres als eine Neudefinition dessen,
was wir als gesunde Ernährung betrachten.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat im Oktober 2015 rotes Fleisch und Wurstwaren als krebserregend klassifiziert. Leider hat sie es versäumt, Angaben darüber zu machen, ab welcher Menge dies gilt. Zudem zählen die Vereinten Nationen die Produktion von tierischen Produkten zu den menschlichen Aktivitäten, die sich am stärksten negativ auf die Umwelt auswirken.

Kontroversen gehören zur Wissenschaft dazu. Allzu oft wird dieses Mittel aber dazu missbraucht, Forschungsergebnisse hinauszuzögern und zu verzerren. In jeder wissenschaftlichen Untersuchung gibt es immer Details, die noch Fragen offen lassen. So lässt sich immer ein ungelöstes Detail finden und dann behaupten, dass diese oder jene Untersuchung noch ungenügend sei. So kann man ein missliebiges Thema ersticken und konstruktive Auseinandersetzungen damit erschweren. Die Aufrechterhaltung von Scheinkontroversen mit dem Zweck, solche Forschungsergebnisse zu diskreditieren, die sonst für wirtschaftliches und soziales Unbehagen sorgen würden, ist eines der grössten Vergehen der Wissenschaft. Informationen werden unterdrückt – veranlasst durch Pseudowissenschaft, Anbieter zahlloser Mode-Diäten und unterstützt von der Propaganda der Nahrungsmittelindustrie. Das ganze System – Regierungen, Wissenschaft, Medizin, Industrie und Medien – stellt Profite vor Gesundheit, Technologie vor Essen und Irreführung vor Klarheit.

Sie können sich darauf verlassen, dass, je mehr Reklame und Werbung für ein Produkt gemacht wird, gerade im Bereich Nahrungsmittel und Medikamente, es umso schlimmer ist für Ihre Ge-sundheit. Sie können diesen Zusammenhang getrost als Richtlinie oder Indikator nutzen für das Vermeiden von Produkten, die Ihrer Gesundheit schaden.

Für einen Laien kann es jedoch mitunter schwierig sein, die Legitimität einer fachlichen Kontroverse wie diejenige über Fleisch und Milchprodukte zu beurteilen.

Obwohl Informationen und Meinungen im Überfluss vorhanden sind, wissen sehr wenige Menschen wirklich, was sie zu ihrer Gesundheit beitragen können. Jeden Tag werden wir durch die Medien an unsere Gesundheit erinnert und ersticken fast an der Flut von Ernährungsinformationen. Ich bin sicher, dass wir Menschen die Wahrheit wissen wollen – aber es ist schwer, sie zu finden, weil sie von unsinnigen, irreführenden und oft genug einfach falschen «Informationen» übertönt wird. Einen weiteren Beitrag leisten aber unsere verfestigten Denkweisen, Gewohnheiten und Verhaltensmuster, die wir uns im Laufe des Lebens angeeignet haben.

Lesen Sie dazu auch den Artikel „Milchprodukte – ein Zivilisationsmythos".

Die Unversehrtheit des Körpers geht der Seele voran.
Denn der unversehrte Körper ist gleichsam der Schlüssel zum Palast der Seele.

Moses Maimonides (1135 – 1204 n.Chr.)

In den Medien hören wir immer wieder den gleichen Spruch: Diese Krankheit, jenes Symptom – das kommt mit dem Alter. Wir werden durch diese Aussage darauf programmiert, oder, anders gesagt, es wird uns subtil eingetrichtert, dass man sowieso nichts dagegen machen kann. Genau das hat aber verheerende Folgen für unsere Gesundheit. Denn nicht nur die sichtbare Materie beeinflusst unsere Gesundheit, sondern auch unser Denken und unsere Vorstellungen. Zu allem Übel manifestieren sich genau diese sogenannten Alterskrankheiten bei Jugendlichen immer mehr. Zweifellos beeinflusst uns die Nahrung in hohem Masse, nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch. Die Blutqualität hat einen starken Einfluss auf das Gehirn, und die Blutqualität wird hauptsächlich durch unsere Nahrung bestimmt. Die wissenschaftlichen Forschungen, deren Ergebnisse wir auf diesem Gebiet erhalten, sind immer noch im Anfangsstadium.

Das derzeitige Gesundheitssystem hält nicht, was es verspricht. Es ist höchste Zeit, Gesundheit aus einem breiteren Blickwinkel zu betrachten, aus einer Perspektive, die ein angemessenes Verständnis zulässt und die tägliche Praxis einer gesunden Ernährung ermöglicht. Was wir über Ernährung nicht wissen – und was wir nicht verstehen – kann uns schaden. Konzentrieren wir uns nicht auf ein Detail eines isolierten Nährstoffs, sondern behalten wir die Kraft der Ganzheit eines Lebensmittels im Auge: Dann werden wir der Komplexität des Lebens näher kommen.

Ein wichtiger Grundsatz ist: Lebensmittel repräsentieren die Kombination aller Wirkungen der unzähligen Inhaltsstoffe, sowie auch der energetischen unsichtbaren Wirkungen. Wie eigentlich immer, so gilt auch hier: Das Ganze ist grösser als die Summe seiner Einzelteile.

Energetische Wirkungen von Pflanzen- und Tierprodukten auf den Körper

Es ist charakteristisch für Pflanzen, nach oben gegen den Himmel zu wachsen, da sie ihre Äste, Zweige und Stiele ausbreiten. Blüten, Blätter und Früchte wachsen am oberen Teil oder nahe dem Ende der Zweige und streben somit auch in Richtung oben. Nahrung, Energie und Wachstum, alles scheint nach oben gerichtet zu sein. Blüten, Früchte und Blätter fallen zu Boden, wenn sie sterben. Samen sind anders, sie leben noch, wenn sie abgefallen sind, und können wieder neue Pflanzen hervorbringen. Daher haben Samen und Wurzeln einen anderen Charakter als die übrigen Pflanzenteile. Sie sind nicht nach oben gerichtet, sondern streben nach unten oder suchen die Erde.
Pflanzliche Energie steigt auf, und tierische Energie steigt ab: ihre Eigenschaften sind gegensätzlich. Pflanzliche Energie fliesst im allgemeinen mehr zu den oberen Teilen unseres Körpers und nährt vorrangig die Zellen, die sich hier finden. Gleichzeitig kann durch einen Überschuss an gleicher pflanzlicher Nahrung dieser Teil des Körpers geschädigt werden. Unter den pflanzlichen Nahrungsmitteln haben – nach Honig und Zucker – Früchte die stärkste aufsteigende Energie, dann folgen Gemüse, Bohnen, grosse Nüsse und Samen.
Wenn wir von Gleichgewicht sprechen, gibt es stets zwei fundamentale gegensätzliche Kräfte, die zusammenwirken, um extreme Unausgeglichenheit zu beseitigen. Es ist leicht zu verstehen, dass gute Gesundheit und absolute Funktionstüchtigkeit des Organismus durch vollkommenes Körpergleichgewicht erhalten werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Rubrik: „Yin und Yang Theorie".

Wie kann einer, der Lebensmittel nicht kennt,
die Krankheit des Menschen verstehen?

Hippokrates (ca. 460 – 370 v. Chr.)

Die Energie in tierischen Produkten versorgt tendenziell mehr die unteren Partien unseres Körpers, (unter den Milchprodukten gehört speziell der Käse dazu) doch auch hier führt ein Überschuss zur Schädigung dieser Bereiche. In der Kategorie der tierischen Nahrungsmittel hat das Fleisch von Säugetieren, also rotes Fleisch, die stärksten Wirkungen. Dann folgen Eier, Hähnchen und anderes Geflügel, danach weissfleischiger Fisch, Garnelen, Schalentiere und andere primitive Meerestiere, deren Wirkungen etwas schwächer sind. Die schwächsten Nahrungsmittel in dieser Kategorie sind Milchprodukte, die in ihren Eigenschaften nahe an pflanzliche Nahrungsmittel herankommen. Leichtere Milchprodukte wie Joghurt, Milch, Quark etc. haben die Tendenz, den oberen Körperbereich zu schädigen, darunter Lunge und Brust.

Jede Nahrungsmittelgruppe schafft für bestimmte bakterielle Infektionen günstige Bedingungen, doch durch Kombinieren der Gruppen werden diese Wirkungen bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen.

Wir empfangen jeden Tag reichlich Energie von der Sonne, doch wir vermögen sie nicht zu speichern. Wasser kann einen kleinen Teil der aufgenommenen solaren Wärmeenergie halten, aber diese Wärme zerstreut sich rasch. Ebenso wenig kann andere anorganische Materie diese Energie sehr lange halten. Pflanzen jedoch können Sonnenenergie in ihren eigenen Körper verwandeln und sie so lange Zeit speichern. In dieser Form ist die Sonnenenergie beständig und kann von einem Ort an einen anderen transportiert werden. Einzig grüne Pflanzen besitzen die Fähigkeit, Energie in organischer Form zu synthetisieren. Unsere Körperwärme stammt auch, durch den Verzehr von Pflanzen, von der Sonne her.

Die Transitzeit der Nahrung durch den Körper ist ein Schlüsselfaktor.

Die Zeit, die benötigt wird, um eingedrungene Nahrungsmittel durch den menschlichen Darm zu transportieren, auch Transitzeit genannt, beeinflusst die Menge der schädlichen Abbauprodukte auf dem Weg. Dies bedeutet, dass die Transitzeit ein Schlüsselfaktor für ein gesundheitliches Verdauungssystem ist. Nahrungsmittel müssen vom Eintritt in den Mund einer erwachsenen Person bis zum Herauskommen am anderen Ende durch acht Meter Darm wandern. Darmbakterien bevorzugen es, Kohlenhydrate (am besten sind z.B. Polysaccharide/komplexe Zuckerverbindungen/Mehrfachzucker/Dreifachzucker) aus der Nahrung zu verdauen, aber wenn diese aufgebraucht sind, beginnen die Bakterien, andere Nährstoffe wie Protein abzubauen.
Je länger Nahrungsmittel durch den Dickdarm gelangen, desto schädlicher werden bakterielle Abbauprodukte z.B. bei Fleisch. Umgekehrt, wenn die Transitzeit kürzer ist z.B. bei ballaststoffreicher Ernährung (Pflanzlichen Produkten), finden wir eine höhere Menge der Substanzen, die produziert werden, wenn der Dickdarm seine innere Oberfläche erneuert, was ein Zeichen für eine gesündere Darmwand sein kann. Zu einer gut funktionierten Verdauung gehört auch genügend Wasser zu trinken.

Schauen Sie sich auch dieses Video an: "Die Oberfläche des Darms erneuert sich alle 2 – 4 Tage" (ca. 3 Min.)

Die Pflanzliche Ernährungsweise bietet Hinweise, dass dadurch der Körper eine optimale natürliche Resistenz gegen Viren und schädliche Bakterien aufbauen kann. Sogenannte "gute" Bakterien wie Lactobacillus und Lactobacillus bifidus werden durch die Aufnahme von Präbiotika und Probiotika gestärkt und verstärkt. Präbiotika sind unverdaute Pflanzenfasern und resistente Stärken. Diese dienen als Nahrung für die Bakterien im Verdauungstrakt. Probiotika sind die lebenden Organismen in fermentierten Lebensmittel wie Miso, Natto, Amasake und Sauerkraut. Diese Lebensmittel verstärken und stärken die guten Bakterien im Dickdarm. Andererseits zersetzen sich tierische Proteine in eine Vielzahl schädlicher Substanzen, einschliesslich gramnegativer Bakterien, toxischer Metaboliten und Ammoniak.
Eine fleischreiche Ernährung überfordert die Fähigkeit des Körpers, das hohe Proteinvolumen abzubauen, so dass bis zu 12 Gramm Protein unverdaut und nicht absorbiert werden und in den Dickdarm gelangen. Hier beginnt das Protein, schädliche Bakterien und andere toxische Substanzen zu zersetzen und zu produzieren. Diese schlechten Akteure sind für eine Vielzahl von pathologischen und möglicherweise lebensbedrohlichen Zuständen verantwortlich, die auf einen Rückgang der natürlichen Immunität zurückzuführen sind. Der Stickstoff im Protein erhöht das Wachstum von Bakterien, einschliesslich schädlicher Sorten im Verdauungstrakt. Der Verzehr von weniger Nahrung, die tierischer Herkunft ist, und damit weniger Eiweiss hat, verringert das Wachstum schädlicher Bakterien. Andererseits begrenzt Kohlenstoff, wie der in Pflanzen, ein solches Bakterienwachstum. Studien zeigen, dass Pflanzenfresser den höchsten Kohlenstoffgehalt und den niedrigsten Stickstoffgehalt im Dickdarm aufweisen. Fleischesser haben einen höheren Stickstoffgehalt und einen niedrigeren Kohlenstoffgehalt.

Alle Angaben deuten auf den Schutzwert einer pflanzlichen Ernährung und die Notwendigkeit hin, unsere Abhängigkeit von Tieren als Nahrungsquelle zu beenden, dadurch schützen wir unser Darmbioms und stärken unser Immunsystem. Eine von tierischen Nahrungsmitteln abhängige Ernährung schwächt das Darmbioms, unser Blut, Lymphe und die natürliche Immunität und bietet gleichzeitig einen Nährboden für Virusinfektionen und unerwünschtes Bakterienwachstum, die unsere gesamte Gesundheit gefährdet. Es ist sehr wichtig, starkes, gesundes Blut, Lymphe und andere Körperflüssigkeiten zu erhalten. Dies ist die wichtigste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheiten aller Art. Wenn Mikroben im Verdauungssystem nicht die natürlichen Ballaststoffe (z.B. Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst erhalten, auf die sie sich für die Nahrung verlassen, beginnen sie, an der natürlichen Schleimschicht zu fressen, die den Darm auskleidet, und erodieren diese bis zu dem Punkt, an dem gefährliche eindringende Bakterien die Dickdarmwand infizieren können. Essen Sie viel Ballaststoffe aus verschiedenen natürlichen Quellen. Unsere Ernährung beeinflusst direkt unser Mikrobiota und von dort aus kann sie den Status der Schleimschicht unseres Darms und die Tendenz zu Krankheiten beeinflussen.
Der Verzehr von faserreicher Lebensmittel wie Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst etc. ist auch mit einem Anstieg der gesundheitsfördernden kurzkettigen Fettsäuren verbunden. Kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), zu denen Acetat, Propionat und Butyrat gehören, werden von Bakterien im Darm während der Fermentation unlöslicher Ballaststoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln produziert.

Eiweiss/Protein/Proteide

Über kaum ein Nahrungsmittel gibt es so viele Missverständnisse wie über Proteine. Während die Begeisterung zum Thema Mikronährstoffe kaum Grenzen kennt und kein Tag vergeht, an dem nicht über die Vorzüge diverser Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder sekundärer Pflanzenwirkstoffe berichtet wird, herrscht über Eiweiss wenig Klarheit. Auch Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sind vielen geläufig.

Es geht hier übrigens nicht darum, Veganer zu werden, sondern darum, den richtigen Umgang mit dem Thema der Proteine zu finden.

Schauen Sie sich auch diese Videos an: „China Study - Vegan leben von Colin Campbell" (ca. 47 Min.)

„Ernährung neu entdecken – Fleisch, Pflanzenkost, Vollwertkost"von Prof. Dr. Walter Veith (ca. 82. Min.)

Die Geschichte des Proteins ist zum Teil wissenschaftlich, zum Teil kulturell bedingt und basiert zu einem grossen Teil auf einem Mythos. Als der Chemiker Gerhard Mulder 1839 das Protein entdeckte, wurde das Protein als der heiligste aller Nährstoffe auf einen Sockel gestellt – und es wurde mit Fleisch in Zusammenhang gebracht. Auch heute noch setzen die meisten Menschen Protein mit Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs gleich.
In Wirklichkeit sind auch in pflanzlichen Lebensmitteln alle nützlichen Nährstoffe des Fleisches vorhanden, und zwar in ausreichender Menge und für jede Lebensphase. Im Gegenzug existieren in pflanzlichen Lebensmitteln eben nicht all die schädlichen Substanzen, die im Fleisch stecken. Umweltschadstoffe reichern sich besonders im Fleisch der Tiere an, und das in viel grösseren Mengen als in pflanzlichen Lebensmitteln. Dieses Phänomen nennt man «Bioakkumulation» im Verlauf der Nahrungsmittelkette. Ein eigenes Thema ist das Vitamin B12, das immer als Begründung dafür herangezogen wird, dass Fleisch und Milchprodukte konsumiert werden müssten. Doch einerseits steckt die Wissenschaft hier noch in den Kinderschuhen, andererseits kommt B12 auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor.

Mehr dazu finden Sie im Artikel „Faktenblatt Vitamin B12".

Proteine sind Substanzen, die in allen tierischen oder pflanzlichen Produkten (Zellen) vorkommen und sind zugleich Kernbestandteil aller Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Das Wort Protein kommt vom griechischen Wort «proteios», was «erstrangig» bedeutet.

Für besonders Interessierte hier noch einige Details.

Die Anzahl der verschiedenen Proteine/Eiweisse beträgt ca. 200000.

Die Eiweissverbindungen lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:

  • Peptide mit einfacher Struktur
  • Proteine mit komplexer Struktur

Die Peptide wiederum kann man wie folgt unterteilen:

  • Monopeptide, d.h. Aminosäuren (aliphatische und zyklische)
  • Polypeptide, z.B. das Carnosin der Muskeln (das von Histidin gebildet wird) oder Glutathion, das Wasserstoffatome transportiert (Cystein, Glutaminsäure und Glycin).

Die Proteine lassen sich ebenfalls in zwei grosse Klassen unterteilen:

1) Sphäroproteine

natürliche Proteine wie Serumalbumin, Ovalbumin, Lectalbumin
Faserproteine wie Gelatine, Alpha- und Beta-Karetine.

2) Andere natürliche Proteine:

Chromoproteine wie Hämoglobin, die Cytochrome des Blutplasmas,
Chlorophyll
Lipoproteine im Blutplasma
Phosphorproteine wie das Kasein der Milch
Nucleoprotein

Die Funktion der Proteine

Die Funktion der Proteine ist sehr wichtig, auch wenn viele meinen, sie beschränke sich auf kaum mehr als auf die Muskelbildung. Die Funktionen der Proteine sind in Wirklichkeit weitaus vielfältiger und differenzierter. Proteine bestimmen die Form und Struktur der Zellen und steuern fast alle Lebensprozesse.

Die Funktionen der Proteine sind spezifisch für jeden Proteintyp und ermöglichen den Zellen, sich gegenüber Fremdkörpern zu schützen, ihre Form zu wahren, Zellfunktionen zu kontrollieren und zu regulieren oder Schäden zu reparieren. Alle Proteintypen erledigen ihre Funktion auf die gleiche Art: Sie bilden eine selektive Molekülverbindung. Das heisst, strukturelle Proteine verbinden sich mit Molekülen von anderen Proteinen und schaffen so grössere Strukturen. Andere Proteine dagegen verbinden sich mit unterschiedlichen Molekülen: Hämoglobin mit Sauerstoff, Enzyme mit Substraten, Antikörpern für spezielle Antigene, Hormonen und spezifischen Rezeptoren, Regulierern der DNA usw. Und was bedeutet das? Proteine haben in unserem Körper eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Pflanzliche Proteine können diese Aufgaben besser erfüllen als Tierische.

Wichtige Funktionen von Proteinen im Körper:

  • Proteine haben, wie gesagt, eine Schutzfunktion, die Antikörper produzieren und Abwehrmechanismen gegen Fremdkörper oder Infektionen steuern lässt.
  • Eiweiß (Protein) spielt im Körper bei vielen lebenswichtigen Prozessen eine entscheidende Rolle. Eine besonders wichtige Funktion von Eiweiß ist es, neue Zellen aufzubauen oder bestehende Zellen zu reparieren. Proteine stellen den Grundbaustein aller menschlichen Zellen dar.
  • Eiweiße (Proteine) sind makromolekulare Naturstoffe, die an allen wesentlichen Lebensprozessen wie Stoff- und Energiewechsel, Vererbung und Fortpflanzung beteiligt sind. ... Die Eiweiße des Blutplasmas bilden das Abwehrsystem unseres Körpers. Enzyme katalysieren Vorgänge in den Zellen.
  • Proteine dienen auch als Transportmittel. Beispiele für diese Funktion sind das Hämoglobin und das Myoglobin, Transport-Proteine, mit denen bei Wirbeltieren und in den Muskeln Sauerstoff ins Blut transportiert wird.
  • Manche Proteine formen Zellstrukturen wie die Histone, welche als Teil der Chromosomen den genetischen Fingerabdruck bilden. Manche Glukoproteine arbeiten als Rezeptoren in den Zellmembranen oder ermöglichen den Transport bestimmter Stoffe.
  • Bilden beispielsweise eine Reserve an Aminosäuren für die Entwicklung des Embryos.
  • Proteine sind an der Entstehung wichtiger Hormone beteiligt und werden für die Steuerung verschiedener Körperfunktionen und Organe benötigt.
  • Insulin zum Beispiel ist ein kleines Proteinhormon, das den Blutzucker reguliert, indem es mit Organen wie der Bauchspeicheldrüse und der Leber interagiert.
  • Sekretin ist ein weiteres Beispiel für ein Proteinhormon. Dieses Hormon fördert den Verdauungsprozess durch die Stimulation der Bauchspeicheldrüse und des Darms, um die notwendigen Verdauungssäfte zu schaffen.
  • Wenn mehr Proteine aufgenommen werden als für die Aufrechterhaltung des Körpergewebes und andere Körperfunktionen benötigt werden, wird der Überschuss als Energiequelle genutzt.
  • Wenn ausreichend weitere Energiequellen wie Kohlenhydrate verfügbar sind, wird das überschüssige Protein ausgeschieden oder als spätere Energiequelle in Form von Fettzellen zwischengespeichert.
  • Antikörper werden durch Proteine ​​gebildet und helfen, Krankheiten und Infektionen zu verhindern. Sie unterstützen die Zerstörung von Antigenen wie Bakterien und Viren.
  • Antikörper arbeiten mit anderen Immunsystemzellen zusammen, um wichtige Schutzfunktionen aufrechtzuerhalten. So identifizieren und umgeben sie beispielsweise Antigene, bis sie von weißen Blutzellen zerstört werden können.
  • Im allgemeinen werden die Proteine zur Aufrechterhaltung der Körperstrukturen und die Kohlenhydrate für die tägliche Aktivität verwendet.

Aminosäuren und Proteine

Aminosäuren sind Elemente, die der Körper braucht, um Proteine und Zellstrukturen aufzubauen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten:

 

Liste der wichtigsten Aminosäuren
Alanin Arginin
Asparagin Asparaginsäure
Cystin Cystein
Glutamin Glutaminsäure
Glycin Histidin
Isoleucin Leucin
Lysin Methionin
Phenyalanin Prolin
Serin Threonin
Tryptophan Tyrosin
Thyroxin Valin

 

Die Proteine in unseren Nahrungsmitteln sind deshalb so wichtig, weil sie im Laufe des Stoffwechsels Aminosäuren freisetzen. Diese Aminosäuren werden entweder im Organismus durch Synthese hergestellt oder über die Nahrungsmittel zugeführt. Handelt es sich um Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann, die also zwangsläufig von aussen über die Lebensmittel zugeführt werden müssen, so spricht man von essentiellen Aminosäuren.
Die Fachliteratur spricht von acht essentiellen Aminosäuren, die bei einem Erwachsenen für die Herstellung von Zellprotein notwendig sind, bei Kindern sind es neun oder zehn.

 

Liste der essentiellen Aminosäuren
Isoleucin Leucin
Lysin Methionin
Phenylalanin Threonin
Tryptophan Valin
Histidin für Kinder Arginin für Säuglinge

 

Getreide und Hülsenfrüchte sind aufgrund bestimmter synergistischer Phänomene, wenn sie zusammen verzehrt werden, tatsächlich die bekömmlichste und eine der gesündesten Kombinationen für unsere Gesundheit, weil sich Getreide und Hülsenfrüchte in Bezug auf die essentiellen Aminosäuren ergänzen.
Kombinieren Sie also Getreide mit Hülsenfrüchten! Schon 1.5 Tassen Bohnen wiegen ein Steak von 177 Gramm auf, 4 Tassen Reis eines von 198 Gramm. Das entspricht einem Steak von 375 Gramm, wenn man Bohnen und Reis getrennt verzehrt. Isst man dagegen beides als eine Mahlzeit, so wiegen sie 539 Gramm Steak auf, man hat also einen synergetischen Gewinn von 43%. Der Grund für dieses Phänomen ist die Menge und Verteilung von essentiellen Aminosäuren, die Reis und Bohnen liefern, wenn sie gemeinsam gegessen werden. Sind diese Aminosäuren nicht Bestandteil der Nahrung, kann der Organismus auf Dauer nicht überleben.

Ein wichtiger Grundsatz ist:

Eine gute Ernährung bringt Gesundheit in allen Bereichen Ihres Lebens. Alle Teile sind miteinander verbunden. Das Gleichgewicht, das aus einer makrobiotischen Ernährungsweise auf der Basis von Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten resultiert, entspricht dieser Anforderung.

Studieren Sie dazu auch die „Lebensmittelpyramide"

Die Ernährung ist ein Ding, in wunderbarer Weise für den Menschen geeignet,
vorausgesetzt, dass es, bei guter und schlechter Gesundheit,
sinnvoll und in rechtem Maße genossen wird, übereinstimmend
mit der Verfassung der entsprechenden Person.

Am wichtigsten ist vielleicht, dass mit Ernährung und Lebensstil derart komplexe und facettenreiche Systeme miteinander interagieren, dass die Aufstellung eines Beweises für irgendeinen Faktor und irgendeine Erkrankung nahezu unmöglich ist, sogar dann, wenn man über die perfekte Versuchsanordnung, unlimitierte Zeit und unbeschränkte Geldmittel verfügt.

Die Ernährungswissenschaft neigt dazu, die Menge des Eiweissbedarf den wir zu uns nehmen sollten erheblich zu überschätzen. Es ist unbestritten, dass der menschliche Körper zu einem grossen Teil aus Eiweiss besteht – die Muskulatur, die Nägel und die Haare zum Beispiel – doch stammt das Eiweiss, das wir benötigen, nicht notwendigerweise direkt aus dem Eiweiss, das wir essen. Im Körper findet ein dauernder Austausch unter Eiweissen, Kohlenhydraten und Fetten statt, so dass Kohlenhydrat- und Fettreserven oft mobilisiert werden, um Eiweiss für bestimmte Körperfunktionen zu liefern. Unser Körper ist fähig, Kohlenhydrate, Fett, Proteine ins jeweilige andere umzuwandeln.
In physiologischer Hinsicht geben tierische Eiweisse dem Menschen einen unmittelbaren Energie- und Kraftschub, der aber nicht über eine längere Zeit aufrechterhalten werden kann. Beim pflanzlichen Eiweiss/Protein verhält es sich umgekehrt, der Körper erhält einen sanfteren Kraftschub, der über eine längere Zeit anhält, und deswegen ist pflanzliches Eiweiss die Proteinart, die unserer körperlichen Gesundheit am zuträglichsten ist. Ein anderer Aspekt ist, dass der Körper bei Einnahme von tierischen Produkten nicht mehr viel leisten muss, um es als Protein dem Körper zu Verfügung zu stellen, da es schon in tierisches Protein umgewandelt ist. Die Konsequenz daraus ist, dass der Körper auf lange Sicht schwächer wird. Tierisches Protein hat aber noch einen anderen negativen Effekt: Es kurbelt Wachstums- und Alterungsprozesse an. Interessanterweise fällt dieser schädliche Effekt bei pflanzlichem Protein weg.
Beim pflanzlichen Protein muss der Körper dieses zuerst in tierisches Protein umwandeln. Dadurch bleibt der Körper in einem gesünderen Zustand – einfach deswegen, weil er mehr Arbeit leistet. Es zeigt sich, dass sogenanntes «minderwertiges» pflanzliches Protein, das eine langsame, aber beständige Bildung neuer Proteine gewährleistet, die gesündeste Proteinart ist (z.B. aus Hülsenfrüchten, Samen, Nüssen). Pflanzliche Nahrungsmittel enthalten wesentlich mehr Antioxidanzien, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien als Nahrungsmittel tierischen Ursprungs.

Wir wissen, dass ohne körperliche Betätigung unsere Muskeln schlaff und müde werden – sie bauen ab. Das gleiche Prinzip ist übertragbar auf die innerliche Verarbeitung von Lebensmitteln in unserer Verdauung.

Und auch bei den Kohlehydraten stossen wir auf das gleiche Prinzip, also bei:

  • Monosacchariden (Einfachzucker) – sie schwächen unsere Gesundheit.
  • Disaccharide (Zweifachzucker) – auch sie schwächen unsere Gesundheit.
  • Polysaccharide (Vielfachzucker) – sie stärken unsere Gesundheit.

Lesen Sie dazu den Artikel „Süssungsmittel und der, Zucker-Blues“.

Fleisch ist schwerer zu verdauen als pflanzliche Nahrung, es benötigt 4 bis 4 1/2 Stunden zur Aufnahme im Darm gegenüber 2 bis 2 1/2 Stunden bei pflanzlicher Nahrung.
Fleisch beginnt sich sofort nach dem Schlachten zu zersetzen; die Fäulungsprozesse setzen ein, auch wenn überlieferte Konservierungsverfahren angewandt werden (z.B. bei Kühlung, Räuchern und Salzen). Diese Fäulungsprozesse gehen im Darmtrakt weiter und erzeugen Toxine und Amine, die sich in der Leber, Nieren und dem Dickdarm ansammeln und besonders die Darmbakterien vernichten. Dies bewirkt zusätzlich eine Degeneration der Darmzotten des Dünndarms, wo die Nährstoffe vom Blut aufgenommen werden. Im Fall der Proteine findet im Mund noch keine Verdauung statt; trotzdem sollte man lange kauen, damit sie gut zerkleinert werden und später im Laufe des Verdauungsvorganges durch eine Reihe aufeinanderfolgender Vorgänge mittels Hydrolyse in zahlreiche ungebundene Aminosäuren aufgespalten und von den Epithelzellen des Dünndarms aufgenommen werden können. Anschliessend gelangen sie in die Blutkapillaren der Darmzotten, wo sie schliesslich zur Leber transportiert werden.

Lesen Sie dazu auch die Artikel „Die Wichtigkeit des Kauens",„Die grosse Bedeutung der Darmflora"und „Das Geheimnis der Verdauung".

 

Hält dieser Faulungsprozess über längere Zeit an, entwickelt der Körper verschiedene Krankheitsbilder wie:

  • Krebs
  • Autoimmunerkrankungen wie: MS, Diabetes Typ 1, Basedow-Krankheit,
  • Rheumatoide Arthritis, Hypothyreoiditis, Vitiligo (Weissfleckenkrankheit) etc.
  • Zysten
  • Tumoren
  • vaskuläre Demenz
  • Alzheimer
  • Verhärtung der Arterien
  • einer arteriosklerotischen Entwicklung wird Vorschub geleistet
  • der Körper benötigt mehr Sauerstoff in der Blutbahn
  • die Atemfrequenz steigt an
  • eine ruhige Geisteshaltung wird erschwert.
  • Es entwickelt sich eine misstrauische, unbewegliche und bisweilen aggressive Denkweise und eine enge, überanalytische Sichtweise – um nur ein paar Symptome und Krankheitsbilder zu nennen.

Dieser Fäulungsprozess im Darm verunmöglicht eine gute Blutqualität, die essentiell ist für unsere körperliche und geistige Gesundheit.

Die Verdauung der Proteine

Wie gerade erwähnt: Im Fall der Proteine findet im Mund noch keine Verdauung statt, trotzdem sollte man lange kauen, damit sie gut zerkleinert werden. Bei Getreide, ölhaltigen Körnern oder bei Gemüse ist langes Kauen wichtig, damit die Hülse oder Zellulosehülle ganz und gar von den Proteinanteilen, die sie umgibt, getrennt wird, so dass vollständige Hydrolyse (Lösung, Auflösung) stattfinden kann. An diesem Punkt ist jeder selbst verantwortlich für den Ertrag des biologischen Vorgangs, denn man muss wissen, dass Zellulose im Laufe des Verdauungsvorganges kaum angegriffen wird. Werden die Proteine und Lebensmittel gut gekaut, ergeben sie eine reiche Ausbeute, und die Blutqualität wird sich massiv verbessern, was wiederum unserer Gesundheit zu Gute kommt.

Lesen Sie dazu auch das Kapitel „Das Geheimnis des Blutes".

Auch wenn wir aus wissenschaftlichen Kreisen regelmässig hören, die Gene seien die Ursache für dies und für das, so ist es doch so, dass auch die Gene nicht isoliert agieren: Auch sie brauchen einen Auslöser, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Lesen Sie dazu im Artikel „Die Wichtigkeit des Säure-Basen- und Yin-Yang-Gleichgewichts"den Abschnitt „Wie Essen das Erbgut verändert" über die Epigenetik.

Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas)

Was ist eines der Geheimnisse des idealen Körpergewichts? Es ist der Prozess der Thermogenese, also der Produktion von Körperwärme während der Stoffwechselprozesse. Vegetarier haben eine etwas höhere Stoffwechselrate in Ruhephasen, was bedeutet, dass sie etwas mehr ihrer aufgenommenen Kalorien als Körperwärme verbrennen, anstatt sie als Körperfett zu speichern.

Was haben diese Krankheitsbilder damit zu tun, was wir essen?

Proteine, diese heiligsten aller Nährstoffe, sind ein lebensnotwendiger Baustein unseres Organismus. Sie fungieren als Enzyme, Hormone und Zellstrukturen, und sie transportieren Moleküle, die das Leben erst möglich machen. Proteine verschleissen aber auch regelmässig und müssen daher erneuert werden. Sobald sie verdaut sind, versorgen uns diese Proteine mit einem Nachschub an Aminosäuren, die wiederum für die Bildung neuen Proteins verwendet werden, um das alte, abgebaute, zu ersetzen. Die Qualität der verschiedenen Nahrungsmittelproteine wird danach bewertet, wie gut sie uns mit den notwendigen Aminosäuren versorgen, um unser körpereigenes Protein zu erneuern. Nahrungsmittelprotein der besten Qualität ist, einfach gesagt, jenes, das uns nach seiner Verdauung mit der richtigen Art und Menge an Aminosäuren versorgt, um unser neues Zellprotein effizient herzustellen. Das ist es, was das Wort Qualität" hier bedeutet. Während es einzelnen pflanzlichen Proteinen an einer oder mehreren der essenziellen Aminosäuren mangelt, enthalten sie in ihrer Gesamtheit jedoch alle Aminosäuren. Wir wissen heute, dass der menschliche Organismus mittels hochkomplexer Stoffwechselabläufe imstande ist, alle essenziellen Aminosäuren aus der natürlichen Vielfalt der pflanzlichen Proteine zu beziehen.

Die Antigene, die unseren Körper austricksen und unsere eigenen Zellen angreifen, kommen auch aus der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Während der Verdauung beispielsweise schlüpfen einige Proteine aus dem Darm in unseren Blutstrom, ohne dass sie zuvor komplett in ihre Aminosäureteile zerlegt worden sind. Diese Überreste unverdauter Proteine werden von unserem Immunsystem als fremde Angreifer behandelt, das damit beginnt, Schablonen zu bilden, um sie zu zerstören, was den selbstzerstörerischen autoimmunen Prozess einleitet. Eines der Nahrungsmittel, das eine Quelle vieler solcher Fremdproteine ist, die unsere körpereigenen Proteine nachahmen, ist Kuhmilch.
Im Fall des Typ-1-Diabetes greift das Immunsystem die Zellen der Bauchspeicheldrüse an, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Diese verheerende, scheinbar unheilbare Krankheit trifft vornehmlich Kinder. Menschliche Muttermilch ist das vollkommenste Lebensmittel für einen Säugling – und einer der gesundheitsschädigendsten Fehler, den eine Mutter begehen kann, ist, ihre eigene Milch durch Kuhmilch zu ersetzen. Die Mutter ignoriert die Dynamik der Natur. Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass diese Erkrankung auch in Zusammenhang mit Milchprodukten steht.
Was die Fähigkeit anbelangt, sowohl dem Zweck des Körperaufbaus als auch der Energieversorgung des Körpers zu dienen, verhält sich Eiweiss pflanzlichen Ursprungs wesentlich flexibler als tierisches Eiweiss. Im allgemeinen liefern Bohnen und Hülsenfrüchte die gleiche Eiweissmenge wie ein vergleichbares Volumen an Fleisch, Geflügel und Milchprodukten, während Vollkorngetreide etwa die Hälfte dieser Eiweissmenge liefern.

Nachteile der Erzeugung tierischer Produkte für die Ernährung des Menschen und die Umwelt.

Der Umgang mit Tieren (z.B. Haltung und Fütterung), die Herstellung tierischer Produkte bis sie auf den Teller kommen, zieht heute verheerende Nachteile für uns und die Umwelt nach sich. So ist der Wasserverbrauch bei der Herstellung tierischer Lebensmittel ungleich höher als bei pflanzlichen:

Unser Planet ist unser Zuhause, unser einziges Zuhause.
Wo sollen wir denn hingehen, wenn wir ihn zerstören.

Dalai Lama 2004 (*1935)

Um die Gründe der Umweltauswirkungen durch Nahrungsmittel zu verstehen, ist zu beachten, dass Tiere falsche Proteinfabriken sind. Tiere konsumieren nämlich viel mehr Kalorien aus pflanzlichen Lebensmitteln, als sie in Form von Fleisch, Milch und Eiern etc. produzieren und wiedergeben. Die Produktion hierfür ist im Hinblick auf Ressourcenverbrauch (Land, Energie, Wasser, Nahrungsmittel) und Schadstoffausstoss (Treibhausgase, chemische Substanzen, Medikamenten, tierische Ausscheidungsprodukte wie Gülle, die unsere Gewässer und Böden belasten) extrem verschwenderisch. Landwirtschaft, die pflanzliche Lebensmittel produziert, kann einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung leisten, wodurch sich unser Ökosystem wieder erholen könnte.
In der Schweiz werden rund 70% der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Tierhaltung und den Futtermittelanbau verwendet. Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 7 – 16 kg Getreide oder Sojabohnen. Bei der «Umwandlung» von Getreide in Fleisch gehen durch diese künstliche Verlängerung der Nahrungskette unter anderem 90% Eiweiss, 99% Kohlenhydrate und 100% Faserstoffe verloren.

 

Wasserverbrauch für die Herstellung von Lebensmitteln:
für eine Dose Coca-Cola (33cl) 70 Liter
für 1kg Tomaten 80 Liter
für 1kg Kartoffeln 106 Liter
für 1kg Orangensaft 1000 Liter
für 1hl Bier 1000 Liter
für 1kg Brot 1000 Liter
für 1kg Mais 1400 Liter
für 1kg Soja 1400 Liter
für 1kg Getreide 1500 Liter
für 1kg Reis 1900 Liter
für ein Brathähnchen 3500 Liter
für 1kg Rindfleisch 5000-20000 Liter
für 1kg Schweinefleisch 9700 Liter
für 1kg Lammfleisch 10000 Liter

 

Da die Kühe bekanntlich auch Ausscheidungen produzieren, erzeugen sie auch damit Emissionen (z.B. Ammoniak und über die Düngung der Felder durch die Bauern). Ammoniak aus der Landwirtschaft stammen zu 90% aus Jauche und Mist. Ammoniak aus tierischen Fäkalien spielt nicht nur beim sauren Regen eine verhängnisvolle Rolle. Aus Ammoniak entstehen in der Atmosphäre auch sekundäre Aerosole, welche als Feinstaub (PM10) zur Gefährdung der menschlichen Gesundheit beitragen. Ammoniak hat jedoch nicht nur verheerende Auswirkungen auf den Wald und die Luft, sondern auch auf die Gewässer.
Die Überdüngung bewirkt unter anderem ein unnatürlich starkes Wachstum der Algen, die dadurch dem Gewässer den Sauerstoff entziehen.

Über 50% der Wasserverschmutzung in Europa ist auf die Massentierhaltung zurückzuführen. Das verheerende Nitrat aus der Landwirtschaft ist heute schon so weit ins Grundwasser vorgedrungen, dass es unsere Gesundheit gefährdet, weil es im Körper zu Nitrit umgewandelt wird, das wiederum bei der Entstehung Krebs eine wichtige Rolle einnimmt. Jährlich durchgeführte Wasseranalysen zeigen, dass der Nitratgehalt im Trinkwasser in vielen Gebieten von Jahr zu Jahr steigt. Um den Anstieg von Nitrat im Wasser in Zukunft zu stoppen, gibt es nur eine Möglichkeit: ein Verbot für das Verteilen von Jauche und Mist auf den Feldern.

Schauen Sie sich auch diese Videos an: „Unser täglich Fleisch"(ca. 44. Min.)(Wie es unsere Umwelt und Klima belastet.)

 

Blutcholesterin und Ernährung

Blutcholesterin ist in der Wissenschaft eindeutig ein wichtiger Indikator für das Erkrankungsrisiko. Kurz umrissen ist es so, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs mit steigenden Blutcholesterinwerten korreliert. Im Gegensatz dazu enthalten pflanzliche Nahrungsmittel kein Cholesterin und unterstützen durch unterschiedliche Mechanismen die Senkung des Blutcholesterins.

Entzündungswerte/Entzündungsmarker im Blut

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen das die Entzündungswerte/Entzündungsmarker im Blut steigen, wenn man Tierische Produkte zu sich nimmt, beziehungsweise senken sie sich, wenn man auf Tierische Produkte verzichtet. Das verursacht, natürlich weniger Zellstress.

Die Entzündungswerte/Entzündungsmarker im Blut misst man auf verschiedene Arten:

  • Das C-reaktive Protein (CRP) ist der wichtigste Wert für Entzündungen im Körperinneren.
  • Die Zahl der weißen Blutkörperchen oder Leukozyten ist ein weiterer Blutwert, der bei Verdacht auf Entzündungen bestimmt wird.
  • Auch die Blutsenkungsgeschwindigkeit, kurz Blutsenkung oder BSG (alternativ: Blutkörperchen-Geschwindigkeit; BKG), kann im Rahmen einer Labordiagnose Hinweise auf Entzündungen im Körper liefern.

Das Universum ist vollkommen. Es kann nicht verbessert werden.
Wer es verändern will, verdirbt es. Wer es besitzen will, verliert es.

Laotse (601 v. ch.)